Heute … es ist früher Mittag und ich stehe in der Küche, um mir ein Brot zu schmieren, als plötzlich wieder eine dieser lästigen Wespen um mich herum schwebt, die zum weit geöffneten Fenster hineingeflogen kam.
In kürzester Zeit ist unser Indy zur Stelle, der das verräterische Summen schon aus der Ferne gehört hat und in die Küche geschossen kommt. Das Jagdfieber hat ihn gepackt.
Also erst einmal ein kurzes aber energisches “Nein” in den Raum werfen, bevor Indy zum Sprung ansetzen kann und den sichtlich enttäuschten Kater anschließend aus der Küche befördern und die Tür zu schließen.
Wo ist dieses verdammte Wespenvieh jetzt hin ?
Ah, sie krabbelt an der Tüte mit dem Katzentrockenfutter herum und versucht vergeblich, einen Eingang in die Tüte zu finden. Jetzt heißt es, die Wespe nicht aus den Augen zu verlieren bis sie wieder zum Fenster hinaus schwebt.
Mist, das Viech ist aber hartnäckig in Bezug auf die Futtertüte und macht keine Anstalten wieder zum Fenster hinaus zu fliegen, als plötzlich neben mir Wespe Nummer 2 zum Fenster rein will. Man, ich hab Hunger und will mir ein Brot schmieren … also macht hinne.
Als ich es schließlich schaffe, Wespe Nummer 2 wieder durch das Dachfenster zu dirigieren, sehe ich doch glatt am Ende unseres Gartens in 32 Metern Entfernung Frau Grünspecht sehr dekorativ in der Spitze einer unserer beiden leider mittlerweile toten Fichten sitzen. Wir haben mehrere Grünspechte hier in den umliegenden Gärten und man hört sie eigentlich ständig, sieht sie aber in der Regel höchstens mal fliegend, aber selten irgendwo sitzend.
Die Gelegenheit darf ich mir nicht entgehen lassen und so lasse ich Wespe Nummer 1 mit der Trockenfuttertüte alleine, haste “So ein Mist” fluchend aus der Küche und schlage die Tür hinter mir zu und raune dem Göttergatten, der mir aus dem Wohnzimmer zuruft, was denn los sei, nur zu, dass eine Wespe in der Küche ist, verschwinde im Büro und öffne dort in Windeseile meinen Fotorucksack, wo Gott sei Dank die Kamera mit dem 600er Objektiv startklar drin ist.
Als ich ins Wohnzimmer eile und das Fenster öffne, ist Frau Grünspecht tatsächlich noch da. Hätte ich im Leben nicht mit gerechnet. Und während sich der Göttergatte zwischenzeitlich um die Wespe in der Küche kümmert, schieße ich drauf los, in der Hoffnung, dass die letzten vorgenommen Kameraeinstellungen halbwegs passen mögen, bevor sich Frau Grünspecht überlegt, das Weite zu suchen.
Als ich schließlich einige Bilder im Kasten habe, sehe ich erst, dass im Nachbarbaum, der unmittelbar daneben steht, auch Herr Buntspecht sitzt. Vielleicht hatten die Beiden ja ein Meeting.
Und nachdem ich Beide schließlich auf Bild gebannt habe, macht sich Frau Grünspecht als erste aus dem Staub und Herr Buntspecht folgt kurze Zeit später. Dass es sich um Herrn Buntspecht handelt, ist auf dem Foto oben leider nicht zu erkennen. Aber ich habe auch ein Bild gemacht, wo er mir seinen hübschen roten Hinterkopf zudreht, den Frau Buntspecht nicht hat.
Euch wünsche ich nun noch einen wunderschönen Restsonntag. Ich werde jetzt gleich noch in den belgischen Teil des “Hohen Venns” in der Eifel fahren und dort ein Ründchen spazieren gehen.
Leider hat unser dreiwöchiger Urlaub damit auch schon wieder ein Ende. Man ist die Zeit gerast.
Morgen heißt es wieder “ab ins Büro”. Und in 2 1/2 Wochen schon “ab in die Reha”. Im Moment bin ich wenig motiviert, da hin zu fahren.
Bis demnächst.
Eure
Frauke