Ziel unseres gestrigen nächtlichen Ausflugs war ausnahmsweise mal nicht die Eifel, sondern das Sauerland. Genauer gesagt, das Oberbecken des Pumpspeicherwerks Rönkhausen.
Es sieht ein wenig aus wie eine übergroße Badewanne und ist ein riesiges künstliches Becken inmitten der Natur.
Auf einem barrierefreien Weg – dem sogenannten Energiepfad – kann es komplett umrundet werden und man hat einen 360 Grad Panoramarundumblick. Ok … wir nicht, denn als der GöGa und ich uns gestern Abend gegen 20.45 Uhr mit Britta dort trafen, war es schon stockdunkel. Bereits am Parkplatz wurden wir von den Rufen eines Waldkauzes empfangen.
Vom Parkplatz waren wir bis zum Rand des Beckens allerhöchstens 10 Minuten unterwegs und dann galt es, den richtigen Platz für das Milchstraßenfoto zu finden. Der Turm des Kraftwerks, der aus dem Wasser herausragt, sollte den Vordergrund darstellen.
Und während der GöGa sich an einer der Bänke oben am Becken niederließ, weil er im Gegensatz zu Britta und mir nicht die Milchstraße fotografieren wollte, sondern unsere Nachbargalaxie Andromeda, wanderten wir Mädels weiter am Beckenrand entlang, um den richtigen Platz zu finden. Dabei ging es diverse Male von links nach rechts und dann doch wieder zurück, bis wir nach diversen Probebildern endlich unseren Platz gefunden hatten.
Das Zentrum der Milchstraße sollte zwischen 21.39 Uhr und 22.47 Uhr sichtbar sein und so hatten wir auch genug Zeit und mussten nicht in aller Hektik unseren Platz suchen.
Zu Beginn waren noch so einige Schleierwolken in Richtung unseres Motivs unterwegs, während der GöGa, der in die entgegengesetzte Richtung fotografieren musste, einen klaren Himmel vor sich hatte.
Und so startete ich mit den Aufnahmen zum obigen Stack aus 40 Bildern erst um 22.21 Uhr. Das letzte Bild entstand um 22.27 Uhr.
Für die Interessierten … die Exifdaten pro Aufnahme lauten wie folgt: F 2.8, 14 mm, 6 Sekunden Belichtung, ISO 3200.
Zusammengesetzt in Sequator und nachbearbeitet in Lightroom und Photoshop.
Und jetzt noch ein paar Daten zur Anlage.
Bei der Umrundung des Beckens findet man wohl einige Infotafeln zum Thema Energie und zum Kraftwerk und auch diverse Bänke laden zum Verweilen ein. Auf unserem Teilstück haben wir zumindest eine Tafel und auch 2 Bänke gesehen.
Das Becken ist zur Stabilisierung des Stromnetzes gedacht und in ihm stecken 735.000 Kilowattstunden gespeicherte Energie.
Öffnet man das Becken laufen 67.000 Liter Wasser pro Sekunde auf die Turbinen im dazugehörigen Kraftwerk auf einer Strecke von 900 Metern bis ins 270 Meter tiefer gelegene Unterbecken und der Inhalt reicht für 5 Stunden Betrieb. Vom Unterbecken wird das Wasser dann wieder zurück zum Oberbecken gepumpt (44.000 Liter pro Sekunde). Bis auf die beiden Becken ist die dazugehörige Technik unterirdisch installiert.
Zwischen 1964 und 1969 fand der Bau statt.
Nachstehend der Link zu einem kleinen Film (1:15 Minuten) zur Anlage. Da könnt ihr auch sehen, wie es dort im Hellen aussieht. Leider kann ich das Video nicht direkt hier im Blog einbetten, da der Betreiber nur das Abspielen direkt über Youtube erlaubt hat (Referenz: Pumpspeicherwerk Rönkhausen – Instandsetzung Oberbecken, 57413 Finnentrop-Rönkhausen – YouTube).
Um kurz nach halb 11 sind wir dann auch wieder Richtung Auto aufgebrochen und es ging heimwärts und ich war froh, nach ca. 1 1/2 Stunden Fahrt vor der Haustür vorzufahren. Und obwohl es schon spät war und ich erschöpft ins Bett gefallen bin, war ich heute Morgen gegen halb 7 dann doch schon wieder “wach” *gähn*.
Heute wird definitiv ein chilliger Tag. Nur Einkaufen müssen wir gleich noch.
Euch wünsche ich ein wunderschönes Wochenende.
Eure
Frauke
Hallo Frauke,
eine super Aufnahme und sehr schön und informativ beschrieben. Gefällt mir sehr gut. Beim nächsten Mal kann ich hoffentlich dabei sein. Scheiß Rücken.
Viele Grüße
Helmut
Huhu Helmut,
vielen lieben Dank !
Ja, hätten wir es gewusst. Da waren Bänke zum Sitzen in unmittelbarer Nähe.
LG Frauke